1880-1938

Die Vorgeschichte:

Die Turner des Birkesdorfer Turnvereins 1864 e.V. feierten den Karneval nachweislich seit dem Jahre 1880 begeistert in besonderer Art und Weise. So wurde damals schon auf der letzten Turnstunde vor den Fastnachtstagen ein lustiger Mummenschanz durchgeführt, wobei die Teilnehmer verkleidet die Besucher mit lustigen Turneinlagen erfreuten. Beim anschließenden Umtrunk wurden dann karnevalistische Reden gehalten und das Vereinsgeschehen in Liedern und Reden vorgetragen. Die damaligen Fastnachtsfeiern waren jedoch eine reine Angelegenheit des inneren Vereinslebens des BTV.

Die Auswirkungen des ersten Weltkrieges und der Weltwirtschaftskrise Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre ging auch an Birkesdorf nicht spurlos vorüber.

Um das harte Los der zahlreichen Arbeitslosen etwas zu mildern, haben in diesen harten Jahren einige Birkesdorfer Ortsvereine, obwohl sie selbst durch erhebliche Beitragsausfälle schwer zu kämpfen hatten, große Anstrengungen gemacht, durch Unterhaltung und Betreuung der arbeitslosen Mitglieder, das Vereinsleben zu erhalten.

So richtete der Birkesdorfer Turnverein in seinem neuen Turnerheim an der Rurstraße (heute: „an der Festhalle“) einen großen, beheizbaren Tagesraum ein, in der sich die Mitglieder mit Freunden und Bekannten ganztägig bei Radiomusik, Kartenspiel und Geselligkeit aufhalten konnten. In dieser Zeit waren auch Theateraufführungen der Laienspielgruppen einiger Ortsvereine sehr beliebt und wurden stets gut besucht.

Der Turnverein hatte sich ausschließlich auf Lustspiele spezialisiert und die Darsteller Fritz und Heinrich Fuß, Hans Dammers, Maria und Heinrich Hintzen, Bruno Linnartz, Josef Nellessen, -um nur einige zu nennen, hatten stets die Lacher auf ihrer Seite. Humor und Heiterkeit waren natürlich auch bei den Proben oberstes Gebot. Da der Saal Kuckertz nicht allen Interessierten Platz bot, musste so manche Vorstellung bis zu dreimal wiederholt werden. Durch eigenwillige Improvisationen oder das unerwartete Aufsagen eines Textes, der in keinem Rollenbuch stand, wurden durch die „Schauspieler“ oft Situationen herbeigeführt, in denen Zuschauer und Akteure auf und hinter der Bühne minutenlang nicht mehr aus dem Lachen herauskamen. Für zukünftige Karnevalisten war dies natürlich eine ausgezeichnete Ausbildung. Zur Gründung einer echten Karnevalsgesellschaft kam es daher schon zwangsläufig.


Die Gründung:

Heinrich Fuß, der damals schon Mitglied des Elferrates der Kolpingsfamilie Düren war, und als Büttenredner und echter Fastelovendsjeck einen guten Namen besaß, hatte schon mehrfach seine Freunde zu den Kappensitzungen der Kolpingsfamilie mitgenommen und sie waren stets von den erlebten Darbietungen begeistert. Man hatte im Birkesdorfer Turnverein schon einige Karnevalsabende durchgeführt, wobei ein Zeremonienmeister buchstäblich Haare lassen musste, denn als „Maskierung“ hatte man ihn buchstäblich kahl geschoren. Heinrich Fuß und Hans Dammers hatten es wirklich nicht schwer, ihre bisherigen „Mitspieler“ zur Gründung einer Karnevalsabteilung innerhalb des Turnvereins „zu verführen“. Dieser Vorschlag wurde daher mit großer Begeisterung aufgenommen. Da damals bei Sitzungen aber auch gesungen werden musste, sprach man mit Freunden vom Männergesangsverein Constantia 1869.

Ein Kommission, die aus Mitgliedern dieser beiden Vereine bestand, machte auch die erforderliche Vorarbeit  für die Gründung der am 7.September 1931 ins Leben gerufene

„Karnevalsgesellschaft Grieläächer“.

Als 1. Vorsitzender wurde Jean Wirtz vom Turnverein bestimmt und zum 2. Vorsitzenden wählte man Theo Pecks vom Männergesangsverein. Heinrich Fuß wurde 1. Präsident und Hans Dammers wählte man zum 2. Präsidenten und „Kribbeler“. Die nunmehr neugegründete Karnevalsgesellschaft übernahm die bisherigen karnevalistischen Traditionen des Turnvereins.


Die erste Kappensitzung:

Zur ersten Kappensitzung der Grieläächer wurde am Rosenmontag 1932 in den Saal Kuckertz eingeladen. Der „Kribbeler“ hatte die Aufgabe, von der Sitzung ein närrisches Protokoll anzufertigen und bei der ersten Sitzung des nächsten Jahres vorzutragen.  Heinrich Fuß leitete die erste Sitzung und wurde dabei von Hans Dammers und Heinrich Baumann unterstützt. Damals wie heute ist es üblich, dass jeder Präsident selbst in die „Bütt“ geht und daher mehrere Präsidenten zur Verfügung stehen müssen.

Als Büttenredner gingen in die Bütt: Frau Pecks, Hans Dammers, Lambert Dammers, Franz Fuß, Heinrich Fuß, Alfred Keller und Josef Nellessen. Als Sänger wirkten in den verschiedensten Gesangseinlagen mit: Die vorgenannten Büttenredner mit Ausnahme von Frau Pecks und Josef Nellessen, sowie Hans Baumann, Heinrich Baumann, Fritz Roeder, Bruno Linnartz, Hubert Saus und Christian Schmitz. Zeremonienmeister war Willi Heister.

Im Jahre 1933 schloss man sich noch näher an den Turnverein an, der dann auch alle Überschüsse bis zum Jahre 1955 für die Förderung der Jugendarbeit erhielt.

Ab 1935 wurde die Freundschaft mit dem Elferrat der Kolpingsfamilie weiter ausgebaut und es nahmen bekannte Karnevalisten der Kolpingsfamilie öfter an den Sitzungen der KG teil. Gerne erinnerte man sich an die Gastredner Fritz Strabelzi, Jakob Bins, Johann Zimmermann, Peter Herpers, Theo Schröder und Heinrich Emondts.
Sie haben die ersten Schritte der Grieläächer im Karneval tatkräftig unterstützt, wofür man ihnen zutiefst dankbar sein musste.
Zu den aktiven Narren der ersten Stunde gesellten sich noch: Peter Dammers, Leo Hüffelmann, Karl Reimer, Willi Porschen und Konrad Haas.

Ab dem Jahre 1938 wurde das Programm wesentlich erweitert und ausschließlich mit eigenen Kräften gestaltet. Erstmalig tanzte mit Lisbeth Weber ein Funkenmariechen und die Turnerinnen bildeten die erste weibliche Tanzgarde unter der Leitung von Änne Schmitz- Fuß. Erstmalig ging mit Gertrud Teppler, genannt „Täu“, eine Frau in die Bütt. In diesem Jahr mussten schon zwei Sitzungen durchgeführt werden.

Im Jahre 1939 mussten ebenfalls zwei Sitzungen durchgeführt werden und niemand ahnte damals, daß das bunte Treiben durch den zweiten Weltkrieg unterbrochen werden würde.

Die Mitglieder Theo Baumann, Leo Hüffelmann, Bruno Linnartz und Willi Porschen fielen im Krieg und kehrten nicht zurück. Eine weitere Reihe Aktiver befand sich beim Neuanfang nach dem Krieg noch in Gefangenschaft.  

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